Seit dem 06. Dezember 2013 können nun auch die Darmstädter Schülerinnen und Schüler den Schülerradroutenplaner nutzen. Stadträtin Brigitte Lindscheid (Wissenschafts- stadt Darmstadt) gab am Freitag den offiziellen Startschuss. „Die Förderung einer sicheren und nachhaltigen Mobilität ist dabei genauso unser Ziel, wie auch im Rahmen der Bildungsaufgabe „Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung“ das Verkehrsmittel „Fahrrad“ stärker in das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu rücken. Außerdem sind die Schülerinnen und Schüler wichtige Multiplikatoren, die ihr Wissen an Freunde und an die eigene Familie weitertragen. Das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel gewinnt auch in Darmstadt immer mehr an Bedeutung, betonte Stadträtin Brigitte Lindscheid.
Gemeinsam mit Wissenschaftsstadt Darmstadt hat die ivm ein Schülerradroutennetz für alle weiterführenden Schulen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt erarbeitet – insgesamt wurden so 26 Schulstandorte berücksichtigt.
Mit Hilfe des Internetportals www.radroutenplaner.hessen.de/schule ist es nun für Eltern und Schüler möglich, sich eine persönliche Route von Zuhause bis zur Schule empfehlen zu lassen, die als Schulweg besonders geeignet ist.
Die Bedienung ist denkbar einfach: Schule auswählen, Startadresse eingeben und Route berechnen lassen. Die Route lässt sich auf einer Karte ausdrucken. Dort werden auch Gefahrenpunkte, sog. Aufmerksamkeitspunkte, dargestellt und kurz beschrieben.
Ziel ist es, das Radfahren zur Schule sicherer und attraktiver zu gestalten. Zugleich soll das Verkehrsmittel „Fahrrad“ stärker in das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler und auch der Eltern gerückt werden. Den Eltern sollen durch das Angebot des Routenplaners auch Ängste genommen werden, ihre Kinder eigenverantwortlich radeln zu lassen. Erfahrungen zeigen, dass Eltern oft aufgrund mangelnder Kenntnis sicherer Fahrradrouten ihre Kinder lieber mit dem Auto zur Schule fahren, was durch den sogenannten „Elterntaxi“-Verkehr wiederum zu Verkehrsproblemen vor vielen Schulen führt. Als ein weiteres Projekt im Rahmen des Schulischen Mobilitätsmanagements setzt der Schülerradroutenplaner nach Abschluss der Fahrradprüfung in den 4. Grundschulklassen genau am Übergang in die weiterführenden Schulen an.
Für das die Festlegung des Schülerradroutennetz sind stadtweit die vorhandenen Routen, d.h. die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Straßen- und Wegenetze, darauf hin untersucht worden, wie gut sie sich zum Radeln zur Schule eignen. Welche Strecken können Schülern empfohlen werden? Wo ist besondere Aufmerksamkeit gefragt? Wo sollten Schüler lieber nicht fahren?
Die Beurteilung der Radrouten im Stadtgebiet übernahmen Teams der Darmstädter Verkehrsplanungsbüros StetePlanung und Verkehrslösungen Blees, die damit von der ivm beauftragt worden sind. So wurde zur Beurteilung das gesamte Straßennetz abgeradelt und nicht immer war der kürzeste Weg auch der sicherste. Hierbei wurden nur Strecken berücksichtigt, die sich an die Straßenverkehrsordnung halten.
Entscheidend für den Erfolg ist die Akzeptanz durch die Schülerinnen und Schüler. Deshalb bekamen die Verkehrsplaner bei der Routenfindung auch Unterstützung von drei Schulen: neben der Gutenbergschule in Eberstadt waren auch ein Wahlpflichtkurs der Bernhard-Adelung-Schule und eine sechste Klasse der Viktoriaschule aktiv. Mit den Schülerprojekten wurde die Sichtweise der Kinder und Jugendlichen auf das Verkehrsgeschehen in die Auswahl der empfohlenen Routen mit eingebracht. Den Schulen wurde dadurch Gelegenheit geboten, sich mit dem Thema Radverkehr auseinanderzusetzen.
Vor der finalen Umsetzung des Projektes gehörte auch die Vorstellung bzw. Abstimmung des vorgeschlagenen Schülerradroutennetzes in insgesamt drei Schülerradroutenbeiräten, die vor den Sommerferien stattfanden. In den Schülerradroutenbeiräten waren neben den Fachplanern auch Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte wie auch Vertreter der Schulleitungen, Schulämter, Polizei, Straßenverkehrsbehörde sowie des Straßenverkehrs- und Tiefbauamtes vertreten.
Die von den Fachplanern aber auch in den Beiräten festgestellten und diskutierten Schwachpunkte im Bestandsnetz gehen nach Abschluss dieses Projektes jedoch nicht verloren. Sofern Sie nicht direkt umsetzbar sind, wurden diese dokumentiert und werden bei den laufenden Planung der Wissenschaftsstadt Darmstadt berücksichtigt.
Neben dem Entwickeln des Schülerradroutenplaners wurden an den weiterführenden Schulen auch eine Bestandsaufnahme der Fahrradabstellanlagen in Bezug auf Lage, Art und Anzahl der Stellplätze durchgeführt, da auch diese Faktoren bei der Überlegung das Fahrrad als Verkehrsmittel zur Schule zu nutzen eine entscheidende Rolle spielen.
Das Projekt wird im Rahmen des nationalen Radverkehrsplans durch das Bundesverkehrsministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert und hat Pilotcharakter für die gesamte Bundesrepublik. Dank dieser Unterstützung ist es der ivm möglich für über 200 weiterführende Schulen in der Region Frankfurt RheinMain Schülerradrouten erarbeiten zu lassen und Projekttage zur Radverkehrsförderung an den Schulen durchzuführen.
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Jens Vogel
Stefanie Hartlep[/framed_box] [/one_half] [one_half_last] [/one_half_last]
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Einführung des Schülerradroutenplaners
Pressemitteilung [Pdf 250 KB]
Schülerradrouten für die Wissenschaftsstadt Darmstadt – Sicher mit dem Fahrrad zur Schule [/four_fifth_last]
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