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Kriterien-Workshop zur Entwicklung von Radschulwegeplänen für Grundschulen im Landkreis und der Stadt Gießen

Im Rahmen der Entwicklung eines Schulradroutennetzes für den Landkreis und die Stadt Gießen wurde ein wichtiger Schritt hin zu einer integrierten, alle Schulstufen umfassenden Bearbeitung des Themas „Mit dem Fahrrad zur Schule“ gemacht. Erstmals in Hessen werden im Zuge dieses Projekts Radschulwegepläne speziell für Grundschulen erstellt. Diese Pionierarbeit setzt neue Maßstäbe in der Fahrradförderung für Grundschülerinnen und Grundschüler. Mitte September fand ein Kriterien-Workshop zur Erarbeitung der fachlichen Grundlagen für die Ausweisung von Grundschulradrouten statt, bei dem sich ein Expertenkreis aus Planungspraxis und Wissenschaft versammelte.

Unter der Leitung des Fachbüros Planersocietät wurden wichtige Kriterien für sichere und kindgerechte Radwege erarbeitet. Im Mittelpunkt standen die besonderen Bedürfnisse der jüngsten Verkehrsteilnehmenden, für die ein erhöhtes Schutzniveau erforderlich ist. Entsprechend wurden spezifische, höhere Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur definiert.

Besonders hervorzuheben ist bei der Thematik die Bedeutung der Eltern, die den Entwicklungsstand ihrer Kinder am besten einschätzen und diese somit individuell unterstützen und fördern können. Zudem wurde der Umgang mit der komplexen Rechtslage diskutiert, die für Grundschüler beim Fahrradfahren je nach Alter unterschiedliche Regeln für die Nutzung von Gehwegen und Fahrbahnen vorsieht.

Der Workshop führte zu dem positiven Ergebnis, dass Fahrradfahren auf dem Schulweg auch vor dem „Fahrradführerschein“ sinnvoll und wichtig ist. Ein auf Basis der definierten Kriterien erarbeitetes, empfohlenes Wegenetz kann den Kindern Mut machen und zeigen, dass das Radfahren zur Schule bereits vor der 4. Klasse sicher möglich ist. Die frühe Fahrradförderung in den Grundschulen bietet somit großes Potenzial, das bisher oft ungenutzt bleibt.